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NäCHTLICHEN UMARMUNGEN

Ich schließe meine Augen, entspanne meinen Körper,
Lass meine Sinne schweben und denke nicht an Wörter.
Ich fühle deine Nähe, die Wärme an meinem Bauch,
Umarme dich von hinter, es lichtet sich der Rauch.
Und die Gedanken tragen mich in längst vergang'ne Zeiten,
Die Bilder sausen durch den Kopf und ich lasse mich leiten.
Zurück zu den Momenten als wir zusammen lachten,
Zurück zu sternenklaren Nächten, die wir einst verbrachten,
Auf Schaukeln, und um uns herum war nur der dunkle Wald,
Umarmte ich dich auch von hinten, denn beiden war es kalt.
Wir spürten dass wir viel mehr waren, als nur gute Freunde,
Als stumme Zeugen uns'rer Nähe standen dort die Bäume.
Doch sollte es noch Tage dauern bis wir uns entdeckten,
Im Garten unterhalb der Festung, uns gegenseitig neckten.
Auch dort war die Umarmung, inmitten einer kalten Nacht,
Der Anstoß für die Liebe, die über dich jetzt wacht.
Monate sind nun vergangen, die schönsten in meinem Leben,
Ich hoff die Zeit wird niemals enden, denn ich hab viel zu geben.
Du bist schon lange eingeschlafen, es war ein harter Tag,
Dein schöner Kopf auf meiner Schulter, genau wie ich es mag.

NUN IST WEIHNACHTEN VORBEI

Es ist wirklich komisch, man freut sich Monate lang auf die Adventszeit, schon im Sommer werden Pläne geschmiedet wie man die Tage vor dem Erscheinen des Christkindes gestaltet. Wir schwärmen von der einzigartigen Atmosphäre, freuen uns über den würzigen Duft der Tannebäume, den schweren Geruch der Kerzen und den süßen Geschmack des warmen Glühweines. Dann die längen Spaziergänge des Nächtens durch die hell beleuchtete Stadt. Sich durch die Menge am Marktplatz kämpfen um einzigartige Kunstwerke der anwesenden Händler zu bestaunen. Ganz zu schweigen von all den Leckereien wie gerösteten Mandeln, kandierten Äpfeln und meinem persönlichen Favoriten: den Rumkugeln. Grüppchenweise stehen die Menschen beieinander, wärmen sich anden heißen Getränken, reden und lachen. Pärchen verstecken sich zusammengekuschelt abseits und genießen mit glücklichen Gesichtern den sternenklaren Himmel…

Diese Liste kann unendlich weiter geführt werden. Doch egal wie unterschiedlich auch alle diese Punkte auf den ersten Blick sein mögen, alle haben eines gemeinsam: wir denken an diese Erlebnisse und Beobachtungen entweder vor oder nach dem Stattfinden dieser. Zum Zeitpunkt an dem man diese erlebt erkennt man die einzigartigen Momente leider kaum. Wir sind so beschäftigt mit unseren Vorbereitungen für die "Schöne Zeit", das wir in unserer Hast kein Auge für andere haben. Gestresst sprinten wir von einem Kaufhaus zum nächsten, suchen nach Geschenken oder zerbrechen uns den Kopf welches Essen am Heiligen Abend auf den Tisch kommt, welche Leute wir einladen… und plötzlich stellen wir erschrocken fest das etwas nicht klappt: Die Zeit oder das Geld reicht nicht aus um die ganzen Vorhaben auszuführen, wir bekommen unsere Liebsten nicht unter einen Hut usw. Dann ist die Enttäuschung bei einem selber groß. Nicht das wir in unserem Stress kurz innehalten und die Zeit genießen, machen wir den (nicht ganz) vollkommen Augenblick durch unsere Gier nach Perfektion komplett zu Nichte und stehen am Ende vollkommen niedergeschlagen da.

Schließlich sind die Feiertage vorbei. Wir nehmen uns vor es das nächste Jahr besser zu machen. Leider kommt es wieder anders und so drehen wir uns immer wieder im Kreis und lernen nichts aus unseren Fehlern.

INTERRAIL 2001

Hier mein Interrail 2001-Tagebuch. Ich habe kaum Korrekturen durchgeführt. Wenn ihr also Rechtschreib- oder Satzbaufehler findet, habt bitte Nachsicht, es wurde alles schnell und zum Teil an wirklich unschreibwürdigen Orten geschrieben... Smiley

Interrail Karte Weiterlesen weiterlesen

DER TAPFERE GUMM

. . .

Plötzlich nahm Jared eine Bewegung hinter dem niedrigen Gitter wahr. Ganz versunken in seinen Gedanken, schreckte er auf und bemerkte einen dunklen Schatten vor sich, auf der anderen Seite des Gitters. Als sich seine Augen langsam wieder an das grelle Licht gewöhnten, blickte er wie hypnotisiert in das schreckliche Antlitz eines Wächters.
Kleine, leuchtendrote Augen durchdrangen fordernd den kleinen Gumm. Den runden, behaarten Kopf umgaben unzählige kleine Hörner. Gleich unter den Augenschlitzen ragten riesige Hauer heraus. Vervollständigt wurde das grausige Gebilde von einem hervorstechenden Gebiss. Weiterlesen weiterlesen

TRäUMEN ELEFANTEN?

Mitten in der Nacht. Ich liege da, meine Augen fest geschlossen. Plötzlich, unweit von meinem Bett ein Rascheln. Daraufhin ein tiefes Schnauben. Ich öffne langsam meine Augen und sehe mir gegenüber - von dem einfallenden Licht der Straßenlaterne schwach beleuchtet - einen grünen Elefanten. Möglicherweise ist seine Farbe auch blau, ich kann es nicht genau sagen, denn in der Nacht werden Farben bekanntlich verfälscht.
Ohne mich zu erschrecken richte ich mich langsam auf. Ich weiß genau das dies nur ein Traum ist, darum brauche ich mich nicht zu fürchten. "Hallo!", sage ich.
"Hallo!", antwortet mir das Tier.
Einige Momente verstreichen.
"Wie geht es dir?", ergreift diesmal der Elefant das Wort.
Lächelnd gebe ich folgendes zu Wor,: "Abgesehen davon, das sich gerade ein drei Meter großer Elefant im meinem Zimmer befindet, eigentlich ganz gut."
"Hast du denn gar keine Angst?", fragt mich das Koloss.
"Angst?", ich wiederhole dieses Wort nachdenklich, "Warum sollte ich mich in meinem eigenen Traum fürchten?"
Der Vierbeiner hebt seinen Rüssel und trötet belustigt, "Wer sagt denn das es dein Traum ist?"
Ich schaue mich zögernd um und blickte den Elefanten erneut an. "Dort, an der Wand steht mein Schreibtisch, du lehnst gerade an meinem Schrank und ich liege in meinem Bett. Darüber hinaus befinden wir uns beide in meinem Zimmer. Also was soll dagegen sprechen, das es mein Traum ist?"
Erneut schnaubt das Tier, diesmal aber etwas irritierter. Es dreht den Kopf erst nach links, dann nach rechts und seine Augen blicken durch die Wände meines Zimmers in die Ferne.
Schließlich guckt der Elefant wieder auf mich. "Wenn ich mich umschaue, dann sehe ich links von mir hohe Palmen, rechts von mir meine schlafende Herde und du sitzt genau in dem kleinen Tümpel, der diese Oase am Leben erhält."
Nun war es an mir zu staunen.
Einige Zeit spricht keiner von uns. Auf einmal schießt mir ein Gedanke durch den Kopf, "Glaubst du das zwei Schlafende sich in der Traumwelt begegnen können?"
Die Antwort lässt lange auf sich warten. Doch schließlich blickt der Riese mich ein letztes mal an und sagt,"Ich bin nur ein Tier. Ich kann auf solche Fragen nicht antworten, geschweige denn mit dir reden..."
Ich sitze alleine in der Stille meines Zimmers und die Straßenlaterne beleuchtet durch das offene Fenster den leeren Raum.

DER WEG IN DIE SCHATTEN

Er blinzelte einen Moment lang bis sich seine Augen langsam an das helle Licht gewöhnten. In seinem Kopf summte es, als ob tausend Wespen sich dort ein neues Nest bauten und ein dumpfer pochender Schmerz zog sich von der Hüfte hinab bis zu den Knien. Seine Unterschenkel und die Füße spürte er nicht mehr. Er lag auf dem Rücken, die grelle Sonne blendete ihn durch die verglaste Hausfront. Eine einzelne Taube gurrte auf dem äußeren Fenstersims und betrachtete ihn voller Interesse durch die zerbrochene Glasscheibe. Hinter ihr, der fast perfekte strahlendblauen Himmel. Nur einige abgerissene Wolkenfetzen befleckten die saubere Farbe. Er drehte seinen Kopf, weg vom Fenster, und versuchte sich ein Bild von seinem aktuellen Standort zu machen. Weiterlesen weiterlesen

VOLLKOMMEN BIS IN DIE EWIGKEIT

Du geheimnisvolle schöne Unbekannte,
Ich sah dich nicht, doch weiß ich dass du bist.
Du streifst des Nachts meine Gedanken,
Du lässt dich in Person anderer erahnen,
Doch immer nur in kleinen Teilen.
Nie tauchst du in Einem auf und lässt dich berühren.
Ich sehe deine wunderschönen Augen,
Nur leider im Antlitz, für dieses sie nicht geschaffen.
Ich sehe dein Gesicht in der Menge,
Doch die Augen glitzern kalt und abweisend.
Die Lippen zum Schmollen verzogen,
Ein Wesen voller Arroganz und Verachtung.
Das alles macht diejenige unschön und lässt dich verschwinden.
Doch ich weiss das du da bist.
Irgendwo, weit entfernt, schaust du in den Sternenhimmel
Und denkst gerade das Selbe wie ich.
Hoffst mich zu finden, findest mich zum Hoffen
Und wartest auf den Tag, an dem wir uns treffen,
Uns ansehen und uns berühren.
Erst dann werde ich vollendet sein.
Erst dann werde ich erwachen,
Werde mich vom Wunder deiner Selbst inspirieren lassen,
Werde Kunst von unvergänglicher Schönheit
Und makelloser Perfektion erschaffen.
Deinem Ebenbild gleich, lasse ich diese Vollkommenheit bis in die Ewigkeit bestehen,
Auf dass jeder weiß das ich dich fand, dich fühlte und dich liebte.

JA, ICH WILL

. . .

Der Goblin sammelte seinen ganzen Mut und versuchte sich die Worte ins Gedächtnis zu rufen, welche er vom Schamanen speziell für diese Zeremonie beigebracht bekommen hatte.
"Chilo hat Geschenke gebracht. Hat eine Ziege und viel Tierhaut.", sprach er das Erlernte und verbeugte sich tief. Die beiden Packgoblins traten vor und präsentierten gemäß dem Ritual das Mitgebrachte. Genau in diesem Moment riss die Ziege plötzlich ein weiteres Mal an der Leine, woraufhin sich der Strick aus den feuchten Händen des überraschten Aufpassers löste und das Tier laut mähend, aus dem Dorf trottete.
Begleitet vom herzlichem Lachen der anwesenden Dorfbewohner, konnte Chilo nur hilflos der sich rasch entfernenden Ziege hinterher schauen und sich wünschen an einem anderen, weit entfernten Ort zu sein. Weiterlesen weiterlesen

DIE HEILIGE UNBEKANNTE

Es begann alles an einem sonnigem, wie zur Arbeit geschaffenem Herbsttag. Bruder Jakob und ich waren gerade dabei die Früchte unseres eigenen, kleines Gartens an der hinteren Klostermauer, einzuholen. Abt Wanderstein stand über unseren Häuptern, am Fenster seiner Arbeitskammer und führte eine angeregte Unterhaltung mit Bruder Daras, der seiner, in letzter Zeit immer öfter vorkommenden Lieblingsbeschäftigung, dem Nichtstun, nachging. Mehrere Male hat unser Klosterleiter Bruder Daras schon ermahnt, er solle sich doch endlich mal der körperlichen Arbeit widmen, wie jedes gottesfürchtige Wesen. Doch Bruder Daras schnaubte nur und weigerte sich entschieden, irgend eine Art von Arbeit aufzunehmen, bevor die Frage, welchem Gott unser kleines Abtei wohl diene, nicht geklärt wurde. Weiterlesen weiterlesen

DER WAHRE GLAUBE

"Nein, nein, mein Herr, bitte keine Wachen! Ich wollte euch wirklich nicht bestehlen, keineswegs!" Voller Nachdruck beteuerte Kogi seine Unschuld.
"Und Ihr möchtet mir im Ernst weismachen, dass Ihr den verlorenen Geldbeutel in meine Tasche stecken wolltet?", skeptisch beäugte der füllige Kaufmann den kleinen Halbling.
Kogi verdrehte seine Augen und zog eine beleidigte Schnute. "Aber mein Herr, wo würden wir denn hinkommen, wenn jeder den Anderen grundlos beschuldigt ein Verbrechen begangen zu haben? Wo würden wir denn hinkommen, wenn wir keinen Funken Vertrauen mehr zu einander haben?" Andächtig faltete der Mönch seine Hände vor der Brust. "Schaut mich an, mein Herr, ich diene den Göttern. Der einzige Sinn meiner Existenz auf dieser Welt ist es ihnen zu huldigen und den wahren Glauben zu verkünden. Geld? Wozu brauche ich materielle Güter? Ich strebe nach mehr, als nur dem irdischen Besitz. Die Liebe der Götter zu erlangen, ist das einzige Ziel, welches ich zu erreichen suche."
Mit einem würdevollen Senken der Augen, perfektionierte der Halbling seinen Ich-bin-doch-der-ehrlichste-Bürger-dieser-Stadt-Blick. Weiterlesen weiterlesen

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