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HERR DER WOLKEN
Kapitel 1: Das UnwetterEs war ein typischer Spät-Oktobertag. Der Wind peitsche durch die nackten Baumwipfel und wütete heulend in den Schornsteinen. Er fing den feinen Nieselregen auf und zwang ihm seine eigene Bewegungsdynamik auf. Die schweren dunklen Wolken krochen träge über der grauen Stadt und trugen zur trostlosen Atmosphäre das ihrige bei.
Mira stand auf dem Balkon ihrer Wohnung im sechsten Stockwerk eines betonfarbenen Hochhauses. Sie ließ ihr Kinn auf dem verwitterten Geländer ruhen und genoss die Vorboten des nahenden Sturms. Der Wind peitsche ihr willenloses Haar in alle möglichen Richtung und trieb ihr ununterbrochen Abertausende kleine Regentropfen ins Gesicht, die wie winzige Nadeln stachen. Doch das störte sie nicht, sie liebte solche Tage. Sie liebte sie deswegen, weil die Welt um sie herum dabei farblos und düster wurde. Alle Menschen eilten nach hause und versteckten sich dort vor den tosenden Naturgewalten. Bis auf einige wenige Nachzügler, die sich von ihren kleinen kunterbunten Regenschirmen etwas Schutz vor dem Angst einflößenden Grau versprachen, waren die Straßen leer und verlassen. Mira fühlte sich wie der einzige Mensch auf der ganzen großen Welt. Dieses Gefühl war ihr mehr als vertraut, denn so erging es ihr fast immer. Dabei war es vollkommen egal ob sie sich in der Schule inmitten anderer Kinder befand oder mit ihren Ihrer Mutter und den beiden Geschwistern auf dem Kinderspielplatz spielte. Immer war eine unerklärliche Einsamkeit in Miras Herzen zu spüren, eine Einsamkeit, die es ihr nicht erlaubte andere Menschen an sich heran zu lassen. Sie konnte nicht erklären warum sich dieses Gefühl in ihr breit gemacht hatte oder wodurch es ausgelöst wurde, doch es war da und begleitete sie schon soweit sie sich erinnern konnte. Sie wurde vor kurzem sechs Jahre alt und ging seit gut drei Wochen zur Schule. Mira war bestimmt das traurigste Mädchen auf der ganzen Welt.
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DER SCHMERZ
Ich fühl mich leer und ausgebrannt.Komme mir vor wie ein Trabant.
Der ständig um die andren kreist
Und lauter blöde Witzle reist.
Damit es ja keiner kapiert,
Das mich ein schlimmer Schmerz regiert.
Der Schmerz ist zwar ein körperloser,
Dafür enorm, um vieles böser,
Als jener, die manch einer kennt.
Ja einer ist's von dem man rennt.
Natürlich gibt es kein Entrinnen.
Egal wie lang wir drüber sinnen.
EGO IST
Getrieben von der Kraft des Denkens,Bewegst du dich im leeren Raum.
Komplett allein, trotz des Verrenkens,
Geklammert an des Zeitens Saum.
Und triffst du jemand, der dir leuchtet,
Auf deinem Weg durchs dunkle Tal,
Sei auf der Hut, nicht dass er heuchelt,
Und schießt dich hinterrücks ins All.
Vertraue keinem, sei kein Dummer,
Nur du bist dir der nächste hier,
Stell dich nach vorn, zieh keine Nummer,
Das gleiche tu, wie alle wir.
DES PRINZEN ZEPTER
Soeben erreichte unsere Nachrichtenredaktion folgende Information:Aus dem Königreich Ganjetia gibt es freudige Nachrichten zu verkünden. An heutigem Mittag stellte die königliche Ärztin bei der planmäßigen Ultraschall-Untersuchung Ihrer Königlichen Majestät etwas schockierendes fest. Auch das Einholen eine zweiten Meinung bestätigte die Befürchtungen der königlichen Ärztin: das, was im Bauch Ihrer königlichen Majestät heranreifte, hatte eindeutig drei Beine!
Eine genauere Untersuchung an der Königlichen Universität gab aber Entwarnung und beruhigte die werdenden majestätisch königlichen Eltern. Was da anfangs als ein zusätzliches Gehorgan gedeutet wurde, hatte sich als ein enormes königliches Zepter der primärgeschlechtsorganischer Art herausgestellt. So unser Informant am königlichen Hofe.
Wir besuchten das glückliche Königspaar im Zuge eines kurzen Interviews. Hier die Statements Ihrer königlichen Majestäten.
"Ganz wie der Papa!", wiederholte der gerührte König mit Tränen der Freude in den Augen immer wieder: "Ganz wie der Papa!"
"Können wir ihn trotzdem Mira nennen?", fragte die sichtlich verstörte Königin, während sie die bereits gekauften rosa Baby-Kleidchen in einen großen gelben Sack steckte...
Und so steht es endlich fest, was da im königlichen Babybauch nun heranreift. Nur noch vier Monate und der junge - zur Zeit noch namenlose - Prinz wird das Licht dieser Welt erblicken. Da sich der königliche Hof über den Namen noch unein ist, sei das gemeine Volk dazu aufgerufen Namensvorschläge für den kommenden Regenten einzureichen. Als Dank winkt dem Gewinner dieses höchstwichtigen Preisausschreibens eine Stelle als persönlicher Berater ihrer Majestäten am königlichem Hofe.
Quelle: Das Königliche Amtsblatt von Ganjetia
NüTZLICHE ERWEITERUNGEN FüR DEN FIREFOX
Hier eine Liste der Firefox-Plugins, die mein Online-Leben deutlich erleichtern. Vielleicht ist das eine oder andere Plugin dabei, das ihr noch nicht kennt und evtl. gebrauchen könnt. Wenn ich irgendwelche tollen Erweiterungen vergessen habe/nicht kenne, dann füllt euch frei diese in den Kommentaren zu erwähnen.weiterlesen
ZEITREISEN
Zeitreisen, also das Reisen durch die Zeit - schon mal drüber nachgedacht? Ist so etwas wirklich möglich?Ich habe da so eine eigene kleine Theorie zu diesem Thema. Keine Angst, ich werde euch weder mit abgedrehten Geschichten nerven, noch hochkomplizierte wissenschaftliche Vergleiche anstellen. Es werden in meiner Theorie keine fremdartigen Außerirdischen vorkommen. Auch werden Dinge wie Teilchenbeschleuniger und sonstige technische Raffinessen der fiktiven Art nicht angesprochen. Es sollten nur Gedankengänge angestoßen werden, der vielleicht irgendwann irgendjemanden auf eine Lösung bringen, woraufhin derjenige schlagkräftige Argumente vorbringt, die die Grundlage für Theorien darstellen, die unser aller Leben für immer verändern werden. Soviel zur Einleitung - und nun ab zum eigentlichen Thema. weiterlesen
DER HIMMLISCHE FRIEDEN
In China gibt es kleine Menschen,In Massen tummeln sie sich dort.
Natürlich gibt es da auch große,
Doch leben sie am andren Ort.
Sie sind nur wenige und doch,
Verbitten sie dem Land die Sprache.
Und wissen sich durchaus zu wehren
Im Sinne einer blut'gen Rache.
FRAGEN
An Winter- und an SommertagenGepflege ich mich selbst zu fragen,
Ist dies das Leben, das ich wollte?
Erreichte ich all das, was ich erreichen sollte?
Gab ich das Beste hier und nun?
War ich gen die Versuchungen immun,
Die draußen in den dunklen Ecken
Sich sinnlich ihre Finger lecken
Und lässig mit den Brüsten wippen,
Befeuchten züngelnd ihre Lippen?
Die Antwort auf all das zu finden,
Mag kaum der Ungewissheit Schmerzen lindern.
Denn es ist so: was man auch tut
Fließt dennoch ständig reichlich Blut.
DIE LIEBE IM STILLEN
Ich mag es nicht zeigen,Ich mag es nicht sprechen.
Ich kann es nicht nennen.
Es würde mich brechen,
Würd ich es verraten
Und groß zelebrieren,
Würd ich all die lieblichen Schmerzen verlieren.
Es würde sich ärgern
Und würd mich verlassen.
Dann würde ich weinen
Und mich selber hassen.
Doch es wär zu spät
Und es wäre verschwunden,
Ich wär dann allein, voller Narben und Wunden.
Daher muss ich es pflegen,
Mit Leben beschützen.
Muss es wiegen und streicheln,
Muss es hegen und putzen.
Denn was mag mir noch bleiben
Und was mich begleiten,
Als Liebe im Stillen durch ewige Zeiten?
AUTOBIOGRAPHIE VON DANIEL LANGE
Hier die Autobiographie meines Opas mütterlicherseits. Eigentlich wollte ich den Text schon lange online stellen, kam aber bis jetzt irgendwie nicht dazu. Nun ist er online, ungekürzt und unverblümt. Viel Spaß beim Lesen.weiterlesen