Zeitreisen

Zeitreisen, also das Reisen durch die Zeit - schon mal drüber nachgedacht? Ist so etwas wirklich möglich?
Ich habe da so eine eigene kleine Theorie zu diesem Thema. Keine Angst, ich werde euch weder mit abgedrehten Geschichten nerven, noch hochkomplizierte wissenschaftliche Vergleiche anstellen. Es werden in meiner Theorie keine fremdartigen Außerirdischen vorkommen. Auch werden Dinge wie Teilchenbeschleuniger und sonstige technische Raffinessen der fiktiven Art nicht angesprochen. Es sollten nur Gedankengänge angestoßen werden, der vielleicht irgendwann irgendjemanden auf eine Lösung bringen, woraufhin derjenige schlagkräftige Argumente vorbringt, die die Grundlage für Theorien darstellen, die unser aller Leben für immer verändern werden. Soviel zur Einleitung - und nun ab zum eigentlichen Thema.
Meiner Meinung nach werden Zeitreisen in Filmen und Literatur meistens vollkommen falsch dargestellt. Eine Person reißt in die Vergangenheit oder in die Zukunft und trifft dort auf sich selbst. Ob sie nun mit Botschaften oder Tätigkeiten das Vergangene oder das Kommende zu verändern vermag, sollte nicht das Thema dieses Essays werden. All diesen Ideen von der Umsetzung des Zeitreisens ist eines gemein: entweder der Zeitreisende oder sein besuchtes Gegenstück, erinnern sich an die Reise und handeln in der Folgezeit nach diesen Erfahrungen.
Meiner Überlegung nach, ist das eigentliche Stattfinden einer Zeitreise weniger spektakulär und eindeutig subtiler. Was wäre, wenn jeder von uns eine Zeitreise durchzuführen vermag? Aber im Vergleich zu den üblichen Theorien, wir uns am Ziel der Reise nicht als eine zweite Person - ob in materieller oder geistiger Hinsicht, ist hier nicht von Belang - sondern in uns Selbst zu der entsprechenden Zeit wiederfinden. Auch unser Wissensstand ist der gleiche wie zu dem besuchten Zeitpunkt. Das bedeutet, dass wir zwar eine Zeitreise getätigt haben können, uns aber nach der erfolgreichen Durchführung dieser und der evtl. Rückkehr in die Gegenwart, nicht mehr an die Zeitreise erinnern können, da sich unser Wissensstand ständig an die aktuelle Zeit anpasst.
Wo bleiben die Beweise, mag mancher von euch fragen? Im Moment gibt es meinerseits keine handfesten Belege, nur logische Schlussfolgerungen und die sich daraus ergebenden persönliche Spekulationen. Nehmen wir mal die DeJaVus? Wären diese Erlebnisse nicht eine schlüssige Erklärung für derartige Geschehnisse? Wäre es nicht denkbar, dass wir jedes Mal beim dejavuesieren in Wirklichkeit einen Zeitsprung gemacht haben und das DeJaVue eine Art Nachwirkung dieses Sprunges darstellt? Und daher kommt uns eine aktuelle Situation oft so bekannt vor: weil wir eben daran gedacht und uns an diesen Ort gewünscht hatten oder sogar schon mal hier gewesen waren.
Natürlich, ein DejaVue könnte sich auch durch eine zufällige Ansammlung von Ähnlichkeiten zu vergangenen Erlebnissen erklären lassen. Doch was wäre wenn sie Überbleibsel aus anderen Zeiten oder Erinnerungen aus einem früherem Leben wären?
Man müsste es schaffen an die Regionen in unserem Gehirn heran zu kommen, die dieses Wissen speichern und sie genauer erforschen. Dabei ist jedoch äußerste Vorsicht geboten: die Grenze zwischen Wirklichkeit und Fiktion darf nur sachte überschritten werden. Denn wer weiß ob unsere schwachen Geister diese Erkenntnis verkraften können, ohne einen ernsthaften und dauerhaften Schaden zu nehmen.

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