Was sind Gedichte?

Was sind die Reime, was Gedichte,
Solch träge Ferse, nichts für die Welt
Es schreiben diese nur verklemmte Wichte,
Meist nicht für Rum, nicht Frau, nicht Geld.

Es geht darin um Schmerz, um Liebe,
Um Hass, um Helden, Reichtum, Krieg,
Was wäre aber wenn die Feder im Etui bliebe,
Wäre dies nicht eines Schreiber Sieg?

Allein mit seinen Wünschen und Gedanken,
Im Inneren, da tobt der dunkle Sturm,
Kein Nachgeben und kein Stress ums Worteranken,
Von Aug zu Aug mit diesem nimmersatten Wurm.

Doch der Poet ist einsam und dann all diese Gefühle,
Das ist zu viel für ihn, er kommt hier nicht mehr klar,
Schnell raus damit, sonst bricht die schwache Hülle,
Unkontrolliert wird's dann und merklich sonderbar.

So schreibt er hastig solche Sätze nieder,
Er atmet ruhig und erleichtert aus.
Doch kurz danach sprudelt es im Tiefen wieder.
Und es muss raus, muss raus, muss raus.

Stellte er sich einmal diesem Fluss entgegen,
Und sagte, Nein, ich mag dies nicht mehr tun,
Dann wären wir verschont von manchen krummen Wegen,
Und der arme Dichter wäre ein für alle mal immun.

Er hörte auf und die Gedanken würden ihm vergeben,
Das er mit Zwang sie in die schlechten Reime presst,
Er hätte Spaß da draußen im normalen Leben,
Vereint mit Seinesgleichen und dem großen Rest.

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