Was ist ein Fan?

Diese Frage kam neulich bei uns auf der Arbeit auf. Und es wurde fleißig darüber diskutiert ob jemanden als Fan zu bezeichnen, denjenigen nun aufwertet oder abwertet. Meiner Meinung nach, sollte man die Bezeichnung "Fan" nach zwei Gesichtspunkten beurteilen: ideologisch und wirtschaftlich.

Fangen wir mit der Ideologie (kann mir jemand sagen warum sich Ideologie und Idiotie klangtechnisch so ähneln?) an. Ideologisch betrachtet, ist der Fan ein hirnloses Schaf. Er folgt seinem Idol überall hin und hinterfragt nichts. Schlimmer noch, ein absoluter Fan verschließt auch seine Augen vor unliebsamen Wahrheiten, die das Objekt seiner Begierde betreffen. Ergo: ideologisch gesehen, ist jemanden als Fan zu bezeichnen negativ.

Wirtschaftlich betrachtet, ist der Fan eine Kuh mit riesigen prall gefüllten Eutern (in Fachkreisen auch als Cashcow bezeichnet), die mit Fanartikeln jeglicher Art leer gemolken werden sollte. Der Bilderbuch-Fan gibt Unsummen von Geld (und Zeit) aus um der Gottheit, die er anbetet ein Stück näher zu kommen oder der Welt zu zeigen: ICH LIEBE IHN/SIE/ES. Ergo: auch wirtschaftlich gesehen steht ein Fan nicht gut da.

Wir rechnen: 2x Minus, 0x Plus = ziemlich negativ.

Das ist natürlich nur meine eigene Meinung. Und möglicherweise bin ich bei diesem Begriff etwas vorbelastet, den folgendes Bild aus der Vergangenheit verfolgt mich, wenn ich "Fan" höre...

... Vor ca. 14 Jahren hatten wir im Bekanntenkreis einen Typen, der groß, dürr, pickelig, fetthaarig, brillenbelastet, nuschelsprachig und ziemlich verklemmt war. Sobald er einen Raum betrat - welcher natürlich nur Leute beinhalten durfte, die er kannte - rief er immer "Hallo Fans!" aus. Wir fanden es lustig - das erste Mal. Er fand er lustig - drei Jahre lang.
Und nun stellt euch mal vor, welches Bild ich vor mir sehe, wenn ich das Wort "Fan" höre und dabei meine Augen schließe?

Ach ja, laut Wikipedia, stammt Fan vom Wort Fanatiker ab - was ja an sich schon die eindeutige Richtung wegweißt.

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